Brauchtum - Der Weihnachtsbaum
Lange bevor die Christen Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, feierten, wurde zu dieser Zeit, um den 22. Dezember das Fest der Wintersonnenwende gefeiert. Am 22. Dezember ist der kürzeste Tag und die längste Nacht im Jahr, der Winter beginnt.
Damals stellten die Menschen Lichter auf, die sie die ganze Nacht brennen ließen, um böse Geister abzuwehren. Bäume und Sträucher sind im Winter kahl und wirken wie tot. Nur wenige Pflanzen wie Tanne, Eibe,, Wacholder, Stechpalme (Itex) und Buchsbaum bleiben grün. Diesen immergrünen Gewächsen wurden ganz besondere Kräfte nachgesagt, blieben sie doch auch in Eis und Schnee grün und frisch und erinnerten daran, dass nach dem Winter der Frühling kommt. Deshalb holte man diese Zweige ins Haus.
Später nahm man nicht nur einzelne Zweige, sondern ganze Bäumchen mit ins Haus und stellte sie in einer Ecke auf oder hing sie unter die Zimmerdecke. Irgendwann begann man die grünen Bäumchen mit Bändern und Naschzeug für die Kinder zu schmücken.
Inzwischen wurde um das Datum der Wintersonnenwende das christliche Weihnachtsfest gefeiert und der grüne Baum im Haus gehörte dazu. Schließlich wurden die aufgestellten Kerzen an diesem Baum befestigt. Diese Lichterbäume konnten sich allerdings anfangs nur reiche Familien leisten.
Für uns gehört der festlich geschmückte Weihnachtsbaum zum Christfest dazu, obwohl er seinen Ursprung in vorchristlicher Zeit hat.