Zum 11.Mal konnte mit der Förderung von der Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung das Methodikzentrum ein einwöchiges Seminar veranstalten. Diesmal unter dem Titel „Sprache und lebendige Geschichte“ - vielfältige Möglichkeiten zur Förderung der deutschen Sprache und der deutschen Kultur in der Haupt- , Mittelschule und am Gymnasium. Dazu wurden ungarische, tschechische und slowakische Lehrkräfte nach Ottobeuren eingeladen.
Zu diesem Seminar wurden aus Ungarn 13 Teilnehmer, aus der Slowakei 2 Teilnehmer und aus Tschechien auch 5 Teilnehmer gemeldet. Alle Teilnehmer haben es sehr positiv gefunden, dass Teilnehmer aus mehreren Ländern dabei waren und die gemeinsame Seminarsprache deutsch war. So war es selbstverständlich, immer deutsch zu sprechen, damit man einander verstehen konnte. Durch die großzügige Förderung der Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung war es wieder möglich, mit kompetenten Referenten ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen.
Zu Beginn des Seminars stand eine Kennenlernrunde, um die Gruppe zusammen zu bringen, so fanden die Teilnehmer aus den drei Ländern schnell zueinander und es entstand eine sehr gute und homogene Gruppe. Jeder Tag begann mit einer kurzen Morgenmeditation sowie dem gemeinsamen Singen, was von den Teilnehmern mit großer Freude angenommen wurde.
Bei der Stadterkundung in Memmingen ging es nicht nur um das Leben in einer mittelalterlichen Stadt, sondern Herr Stürmer vermittelte ganz praktisch Methoden, wie man Kinder und Jugendliche für eine Stadterkundung begeistern kann. Auch über alte und neue Architektur wurde gesprochen und der kritische Blick auf „Neubauten“ innerhalb dieser schönen Altstadt wurde geschärft. In der berühmten Zunftstube der Kramerzunft wurde die Zeit der Bauernkriege und die Entstehung der 12 Bauernartikel lebendig, aber auch der Geist der Reformation in der altehrwürdigen Martinskirche. Später wurden dann die Ereignisse an einer Zeitleiste im Seminarraum eingeordnet.
Im Bauernhofmuseum in Illerbeuren konnten die Teilnehmer dann wieder ganz lebendig das Leben früher erleben. Hier bekamen sie viele Begriffe, Redensarten und Sprüche mit auf den Weg ihre deutsche Sprache zu verfeinern. Am Nachmittag stand das Erleben der Geschichte durch kleine Rollenspiele aus der Zeit der Bauernkriege auf dem Programm. Es war auch eine interessante Methode, damit konnten die Teilnehmer die Rolle des Bauern, der Herrscher oder der Dienstleister besser verstehen.
Die Sprache und die Entwicklung der Schrift waren ein großes Thema in dieser Woche, Verfassen eines kurzen Gedichtes (Haiku), welches dann in einer Druckschauwerkstatt wie vor 500 Jahren gesetzt und gedruckt wurde. Dabei wurde gezeigt, wie mit Schüler zu verschiedenen Begriffen Wortsammlungen erstellt werden (Mindmap-Methode), auch wurde im Rahmen des Jubiläumsjahrs Guttenberg und die Folge seiner Erfindung erwähnt. Ein besonderes Erlebnis war das Setzen des eigenen Gedichtes mit Bleilettern und das darauf folgende Drucken wie vor 500 Jahren.
Alle Teilnehmerinnen hatten sich vorbereitet, um die Situation der deutschsprachigen Bevölkerung in Zusammenhang mit der Vertreibung zu präsentieren, dadurch entstand ein reger Informationsaustausch. Herr Schütterle aus Memmingen berichtete, wie die Vertriebenen in Memmingen ankamen und wie sie untergebracht wurden.
Der Freitag begann mit gemeinsamem Singen unter der großen Kuppel der Basilika, anschließend gab es eine Führung durch dieses prachtvolle Gotteshaus. Nach der Führung durch das Museum, wo eine Schreibstube, die Grundmaterialien für die damalige Farbenherstellung sowie verschiedene Schreibgeräte und alte Bücher gezeigt wurden, durften die Teilnehmerinnen selber mit dem Federkiel und der Bandzugfeder sowie Tinte Schriften ausprobieren.
Wie schon bei den letzten Seminaren waren alle sehr angetan von der Unterbringung in der Pension, dem Essen - vornehmlich schwäbische und bayerische Spezialitäten, welche der Lehrgangsleiter mit den örtlichen Gastronomen abgesprochen hatte.
Ich habe viel mehr bekommen als ich erwartet habe. Hier denke ich nicht nur an Methoden und die vielen Informationen. Ich habe meine Energie zurückbekommen. (Teo)
Für mich war es doch ein Höhepunkt in der Basilika unter der großen Kuppel mit Freunden zu singen (Zsofia)
Das Seminar war auch eine tolle Gelegenheit, die deutsche Sprache zu verbessern und den Wortschatz zu erweitern.
Die Fortbildung war super vorbereitet und diese Organisation ist für mich ein Vorbild, wie man solche internationalen Treffen vorbereiten und durchführen soll. Die Seminarleiter haben wirklich an alles gedacht. (Jana)
Für meinen Unterricht:
- wie man Begeisterung im Unterricht aufrecht erhalten kann
- nie vergessen, die Schülerleistungen zu würdigen
(Hajnalka)
Mein pädagogisches Können hat sich erweitert und vertieft. (Zdenke)
Es hat mir sehr gefallen, wie gut unsere Kursleiter vorbereitet waren, wie professionell sie alles gemacht haben. Das war auch ein gutes Vorbild für meine Multiplikatoren-Arbeit. (Dana)
Vor allem habe ich gelernt, dass ich meine Motivation, Begeisterung, Aufgeschlossenheit für neue Methoden und Ideen bewahre. Ich bin noch neugieriger, motivierter, begeisterter geworden als je zuvor. (Anett)
Eine große Menge Humor habe ich während des Lehrganges miterlebt und auch erfahren, wie wichtig Humor beim Lernen ist. „Der Humor adelt Intelligenz“ - bei Michael trifft diese Redewendung völlig zu. Seine Geschichten über den Beruf als Lehrer und Schulleiter waren für mich echt lehrreich. (Ildikó)
Jeder Schritt des Seminars wurde von seinen Leitern bis auf das letzte Detail durchdacht.
Alle Teilnehmer einzubeziehen ist nicht einfach und beweist nur das Können der Seminarleiter. (Helena)Sehr gut fand ich, dass wir eine internationale Gruppe waren, so konnten wir uns mit vielen interessanten Infos austauschen. (Andrea)