Zum 10.Mal konnte mit der Förderung von der Gemeinnützigen Hermann-Niermann-Stiftung das Methodikzentrum ein einwöchiges Seminar veranstalten. Diesmal unter dem Titel „Sprache und lebendige Geschichte“ - vielfältige Möglichkeiten zur Förderung der deutschen Sprache und der deutschen Kultur in der Haupt- und Mittelschule. Dazu wurden ungarische, tschechische und slowakische Lehrkräfte nach Ottobeuren eingeladen.
Zu Beginn des Seminars stand eine Kennenlernrunde, um die Gruppe zusammen zu bringen, so fanden die Teilnehmer aus den drei Ländern schnell zueinander und es entstand eine sehr gute und homogene Gruppe. Von allen Teilnehmern wurde es begrüßt, dass nur deutsch gesprochen wurde und so jeder seine Kenntnisse festigen konnte.
Auch dieses Mal begann jeder Tag mit einer kurzen Morgenmeditation sowie dem gemeinsamen Singen, was von den Teilnehmern mit großer Freude angenommen wurde. Bei der ersten Stadterkundung in Memmingen ging es nicht nur um das Leben in einer mittelalterlichen Stadt, sondern Herr Stürmer vermittelte ganz praktisch Methoden, wie man Kinder und Jugendliche dafür begeistern kann. Auch der kritische Blick auf „Neubauten“ innerhalb dieser schönen Altstadt wurde geschärft.
Am Nachmittag wurde dann in der berühmten Zunftstube die Zeit der Bauernkriege und die Entstehung der 12 Bauernartikel lebendig, aber auch der Geist der Reformation in der altehrwürdigen Martinskirche. Später wurden dann die Ereignisse an einer Zeitleiste im Seminarraum eingeordnet.
Im Bauernhofmuseum Illerbeuren konnten die Teilnehmer dann wieder ganz lebendig das Leben früher erleben, hier bekamen sie viele Begriffe, Redensarten und Sprüche mit auf den Weg. Am Nachmittag stand das Erleben der Geschichte durch kleine Rollenspiele aus der Zeit der Bauernkriege auf dem Programm. Mit viel Freude ließen sich alle auf das Theaterspiel mit Szenen aus dem Bauernkrieg ein.
Am Mittwoch verfasste dann jeder ein kurzes Gedicht (Haiku), nachdem Michael Stürmer in die Mindmap-Methode eingeführt hatte und alle gemeinsam viele Begriffe und Worte zu dem Thema „die fünf Elemente“ zusammengetragen hatten.
Jeder durfte sein Haiku der Druckschauwerkstatt wie vor 500 Jahren setzen und drucken.
Am Donnerstag berichteten dann die Teilnehmer über die Situation in ihren Heimatgemeinden und die Vertreibung, so entstand ein reger Erfahrung- und Informationsaustausch.
Schreiben wie die Mönche im Kloster mit Federkiel und Tinte sowie die Entwicklung der Schrift seit Anbeginn war das Thema am letzten Tag. Nach dem gemeinsamen Gesang unter der großen Kuppel der Basilika und eine Führung durch diese traf man sich mit dem Museumspädagogen im Klostermuseum und erfuhr zunächst viel Wissenswertes über die Arbeit und die Geräte der Mönche, die im Mittelalter in mühsamer Arbeit Bücher anfertigten, auch konnten Schreibgeräte, Substanzen zur Herstellung von Farben sowie alte Handschriften und Bücher bewundert werden.
Wie schon bei den letzten Seminaren waren alle sehr angetan von der Unterbringung in der Pension, dem Essen - vornehmlich schwäbische und bayerische Spezialitäten, welche der Lehrgangsleiter mit den örtlichen Gastronomen abgesprochen bestellt hatte.
Was hat mich während des Seminars überrascht?
Mich hat überrascht, dass wir viel gesungen haben.Es hat uns gut gelaunt. Vor allem Singen in der Basilika habe ich nicht erwartet.
Mit Haiku habe ich noch nicht gearbeitet, die Haikus waren für mich eine große Überraschung. (Viera)
Vor einer Woche haben wir uns gar nicht gekannt, aber in ein paar Tagen sind wir zu einem richtigen Team geworden. Wir hatten sehr viel Spaß, dabei habt ihr eine wichtige Rolle gespielt. (Anikó)
Was mich überrascht hat, war die Vielfältigkeit der Methoden. Ich habe zwar erwartet, dass ich viel lernen werde, aber ich habe viel mehr bekommen: Begeisterung, Impulse, neue Kontakte, Freude. (Mónika)
Dass wir über die Vertreibung der Ungarndeutschen so viele Informationen austauschen konnten. (Tibor)
Dass unsere Seminarleiter immer für uns da waren. Also ich meine nicht nur in didaktischen und methodischen Fragen haben sie uns geholfen, sondern mit ganz persönlichen Fragen konnten wir uns an sie wenden. (Edit)
Dass wir so viel singen, dass wir wirklich alles so machen, wie die Kinder und nicht nur theoretisch besprechen, wir haben z.B. gemalt, Theater gespielt usw. Es war so sehr gut. (Bernadett)
Die Atmosphäre und die gute Laune, ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so gut fühlen werde. Viktoria)
Die professionelle Planung, Organisation und Durchführung des Seminars hat mich wirklich überrascht. Ich habe wirklich nicht gedacht, dass eine Fortbildung so gut gemacht, strukturiert, anschaulich und interessant sein kann.
Was kann ich im Alltag anwenden?
Die Zeitleiste wird dabei helfen, die Daten aus der Literatur mit den Daten aus Kunst und Geschichte zu verbinden. (Beáta)
Fast alles: Zeitleiste, Haiku, Lieder, die Geschichte der Deutschen in Europa, die Kenntnisse zum Bauernleben, Bauernkrieg: Dadurch, dass ich hier bin und veiles erlebe und erlerne, kann ich viel authentischer unterrichten. (Nora)
Vor allem das Vorspielen einer Episode möchte ich anwenden, das hat mir sehr gut gefallen. (Viera)
Während der Stadtführung durch Memmingen habe ich schon Ideen für ähnliche Aufgaben in meiner Heimatstadt oder in der Schule. (Viktoria)
Was war für dich persönlich wichtig?
Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, dass ich für mich selbst zu wenig Zeit habe, und die Meditationen haben mir dabei viel geholfen. (Anikó)
Die Lieder, die wir gelernt haben, haben mir sehr gut gefallen und die Morgenmeditationen haben mich sehr berührt. (Mónika)
Insgesamt kann ich sagen, dass meine Neugier geweckt ist und ich fühle mich nicht mehr so ausgebrannt. (Edit)
Ich würde mich sehr freuen, wenn es mehr Möglichkeiten gäbe, an solchen oder ähnlichen Kursen teilzunehmen. Ich finde diese Seminare sehr motivierend und wertvoll. (Lilla)